Links- und Rechtshändersichel

Wie so gut wie jedes Stadtkind der 1980er und 1990er Jahre kannte ich Sicheln nur aus Asterix. In keinem Garten meiner Kindheit habe ich je eine Sichel gesehen. Was extrem schade ist, denn gleichzeitig musste durfte ich als Kind oft beim Rasenmähen und Kantenschneiden helfen – und wenn ich daran denke, wie oft ich, auch als längst Erwachsene, über diese besch… Rasenscheren geflucht habe! Nach einer Zeit fällt einem die Hand ab, die Teile sind immer stumpf, und selbst mit dem Advanced-Modell von Fiskars (Winkel einstellbar!) bekommt man nicht wirklich was weggeschafft. Aber Sicheln, das war was für Druiden und Misteln.

Vor gut eineinhalb Jahren habe ich einen Sensen-Mähkurs im Freilichtmuseum am Kiekeberg gemacht. Im Gegensatz zur Sense, lernte ich dort, braucht man für eine Sichel nicht einmal „Technik“, sondern sie muss einfach nur scharf sein. Es dauerte noch ein Jahr, aber im letzten Herbst zog dann die erste einfache Baumarktsichel bei uns ein. Im November folgte dann, welch wunderbare Begegnung, die Krumpholz-Gartensichel für Linkshänder. (Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, dass es sowas gibt. Wobei der unbelehrbare Linkshänder die Rechtshändersichel natürlich auch einfach umgedreht verwenden kann.)

Was soll ich sagen, sicheln ist eine wahre Freude. Eine schöne, meditative und dabei produktive Arbeit auch für größere, unebene, schlecht erreichbare Stellen im Garten, für dickere struppige Staudenstengel genauso wie für weiche Grasbüschel…sicheln geht immer. Keine Krämpfe im Unterarm, kein Verkanten bei dickeren Stengeln – nur ins Knie schneiden solltet ihr euch nicht. Aber gut, irgendwas ist ja immer 🙂 .

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